Kastanien in der Gartenanlage
von Ute Gsöls-Puhl
In unserer Gartenanlage stehen zwei Kastanienarten; eine "gewöhnliche" Rosskastanie hinten an der steinernen Brücke und eine Esskastanie vorne in der "Zwetschgenallee".
Auf dem Foto sehen wir oben die Esskastanie, auch Marone genannt und unten die Rosskastanie.
Beide unterscheiden sich nicht nur im Aussehen, es sind auch ganz andere Arten.
Die Esskastanie ist eine Edelkastanie aus der Familie der Buchengewächse. Die Esskastanie ist ein sommergrüner Baum und kommt gut mit trockenen Böden und Wärme zurecht; deswegen gilt sie seit einiger Zeit als Baum der Zukunft, in Bezug auf den Klimawandel.
Der Baum kann recht groß und alt werden; durchschnittlich kann er 15 bis 25 Meter hoch werden und um die 200 Jahre und älter... also eigentlich nix für eine Kleingartenanlage...
Die Früchte sind dunkelbraune, glänzende Nüsse mit einer behaarten Spitze, haben einen hohen Gehalt an Kohlehydraten, Stärke und Saccharose.
Auf den Weihnachtmärkten kennen wir die Maroni aus der Papiertüte, geröstet und heiß ... lecker!
Die Rosskastanie gehört zu den Seifenbaumgewächsen, der Stamm ist immer rechts drehwüchsig und kann 25 bis 30 Meter hoch , und bis zu 300 Jahre alt werden.
Rosskastanien gehörten zu den Pflanzenarten, die ihre reifen Früchte mittels der Schwerkraft zu Boden fallen lassen, unten angelangt kullern die Kastanien oft noch einige Meter weiter, dies nennt man "Schwerkraftwanderung".
Seit dem 21. Jhdt. wird ein Befall der Rosskastanienminiermotte beobachtet, durch den Befall fallen die Blätter bereits im August ab und befallene Bäume werden bei starkem Befall erheblich geschwächt.
Bei den Osmanen wurden die Kastanien an Pferde verfüttert, deswegen der Name Rosskastanie. Heutzutage dienen Kastanien zur Winterfütterung von Rothirschen und Rehen.
Aber auch zur Herstellung von Kosmetikartikeln und Waschmitteln kann man die Kastanien verwenden.
Nicht zu vergessen ist die Verwendung in der Medizingeschichte; im Internet findet sich hierzu unzählige Literatur.