Pusteblume

von Ute Gsöls-Puhl

Foto: ugp

Der Löwenzahn (Taraxacum) ist eine der Pflanzen mit den meisten Volksnamen; es soll über 500 Bezeichnungen für ihn geben! Sein lateinischer Name geht auf "tarakshaqum" aus dem Arabischen zurück und bedeutet: bitteres Kraut. „Pusteblume“ steht für die vielen Fallschirmchen die durch die Luft fliegen, "Bettseicher" weist auf seine harntreibende Eigenschaft hin; "Brummer" nannte man ihn, weil sich aus den hohlen Stängeln Blasinstrumente herstellen lassen; "Hahnenspeck", weil die Blätter von Hühnern mit Vorliebe gefressen werden. Sein Milchsaft heilt heute noch Warzen. In der Küche ist er vielfältig verwendbar.

Durch das frühe Erscheinen seiner Blüten ist der Löwenzahn eine wichtige Bienenweide, die der Entwicklung der Bienenvölker im Frühjahr dient, für 1 kg Honig muss ein Bienenvolk über 100.000 Löwenzahnblüten besuchen.
Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütler, bei der Blüte handelt es sich in Wirklichkeit um einen Blütenstand; eine Gruppe aus etwa 200 kleinen Blütenzungen, täuscht eine große Blüte vor.

Kennen heute Kinder eigentlich noch den Spaß, den Samen der "Pusteblume" wegzublasen und zu schauen, wo sich die kleinen Fallschirmchen niederlassen? Oder basteln sie noch Ketten aus den Stängeln? Früher orakelten vor allem die Mädchen aus der Anzahl der stehen gebliebenen Früchte, wie viele Jahre noch vergehen bis zur Hochzeit  oder man deutete die nach dem Pusten verbliebenen Fruchtschirmchen als Auskunft über die noch verbleibenden Lebensjahre.

Und zu guter letzt: Löwenzahn zierte einst die Rückseite des alten 500-DM-Scheins...

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