Die Blindschleiche

von Ute Gsöls-Puhl

Foto: Lothar Batschauer

Die Blindschleiche (Anguis fragilis) ist eine Echsenart innerhalb der Familie der Schleichen (Anguidae). In Mitteleuropa gehört sie zu den am häufigsten vorkommenden Reptilien. Aufgrund ihres beinlosen, lang gestreckten Körpers wird sie nicht selten mit einer Schlange verwechselt.
Der deutsche Name „Blindschleiche“ hat nichts mit dem Sehvermögen zu tun, sondern leitet sich vom althochdeutschen „Plintslicho“ ab, was soviel wie „blendender Schleicher“ bedeutet, und sich auf die schimmernde Körperfärbung bezieht.

Die Blindschleiche ist nahezu in ganz Europa verbreitet und erreicht im Osten Westsibirien, den Kaukasus und im Süden den Nordwesten Afrikas. Als Lebensraum werden vegetationsreiche, mäßig feuchte Biotope im Wald bevorzugt. Sie ist auf Lichtungen, in Gärten, dort oft in Komposthaufen, sonst unter Steinen, Laub, Borke u.a. anzutreffen. Gerne nutzt sie geschützt gelegene trockene Sonnenplätze, beispielsweise auf Totholz, dunklem Humusboden, Torf oder auf alten Grashaufen. An besonders günstigen Versteckplätzen finden sich oft mehrere Tiere gleichzeitig ein.
Die Blindschleiche ist tag- und dämmerungsaktiv. Sie ist lebend gebährend und es werden 5 -26 Jungtiere abgesetzt. Als maximales Alter wurden in Gefangenschaft 45 Jahre erreicht.
Die Nahrung der Bindschleiche besteht zu mehr als 90% aus Nacktschnecken und Regenwürmern. Vereinzelt werden Insekten und Spinnen gefressen.

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